Chronik
Unsere Kindertagesstätte liegt im Zentrum der Dorfgemeinde Reinholdshain. Seit über 85 Jahren gibt es in unserem Ort mit Unterbrechungen und verschiedenen Standorten eine Kindertagesstätte.
Bis kurz nach dem 2. Weltkrieg war sie im Oberdorf, im Haus des jetzigen Besitzers Jürgen Müller Glashütter Str. 23, untergebracht. Danach wurden die Kinder in sehr notdürftigen Räumlichkeiten des Gasthofes betreut. Bis 1952 war die Betriebszeit nur bis Mittag eingerichtet. Zum Mittagessen gingen die Kinder nach Hause. Für das Frühstück holte eine Helferin jeden Tag bei einem anderen Bauer kostenlos frische Milch für die Kinder.
Mit der Ganztagsbetreuung ab 1952 wurde auch das Mittagessen eingeführt. 1955 stellte die Gemeinde das Erdgeschoss des heutigen Hauptgebäudes für die Kinderbetreuung zur Verfügung, wo endlich fließendes Wasser für Küche und Kinder vorhanden war und sich die Toilette der Kinder im Haus befand. Aber es gab keinen Spielplatz, da das Außengelände von den damaligen Mietern des Hauses als Garten genutzt wurde. Bis ca. 1970 war ein Spielplatz, hinter dem heutigen Eigenheim von der Familie Eberhard Lehmann an der Reinhardtsgrimmaer Straße eingerichtet, was auch keine befriedigende Lösung war. Danach wurden allmählich Möglichkeiten für das Spiel im Freien im Grundstück des Kindergartens geschaffen.
1976 wurde der Anbau eines Flachbaues mit zwei großen Gruppenräumen für je 18 Kindergartenkinder einem neuen Waschraum, einer rekonstruierten Küche und einer Schwerkraftheizung fertiggestellt. Aus finanziellen Gründen mussten damals viele ehrenamtliche Stunden während der Bauzeit geleistet werden, damit dieses Vorhaben überhaupt realisiert werden konnte. Nun gab es auch für umliegende Orte die Möglichkeit, die Kinder unterzubringen. Ein weiterer Fortschritt war nach massiven Eingaben der Eltern der Bau einer Klärgrube und der WC’s entsprechend der Kinderzahl.
Nach der Wende 1990 kam durch einsetzende soziale Unsicherheit ein starker Geburtenrückgang. Ab 1991 wurde die Aufnahme ab dem 2. Lebensjahr möglich. 1993 konnten die ersten Hortkinder mit betreut werde. So konnte sich die Einrichtung „über Wasser“ halten. 1994 wurde Reinholdshain als Ortsteil zu Dippoldiswalde eingemeindet. Im Eingemeindungsvertrag wurde festgehalten, dass die Kindereinrichtung als einzige soziale Stätte für den Ort erhalten bleiben muss. Die Räume der ehemaligen Gemeindeverwaltung im 1.Stock des Hauptgebäudes standen nun der ersten Hortgruppe zur Verfügung. Außerdem befürwortete der Gemeinderat im Schreiben den Antrag der am 11.05.1994 gegründeten Elterninitiative „Sonnenschein“ e.V., die Kindereinrichtung als Träger übergeben, da das inhaltliche Konzept überzeugend einen neuen Weg für die Einrichtung darlegte.
Es musste eine intensive Überzeugungsarbeit durch den Vorstand und die Leiterin der Kindereinrichtung geleistet werden, bis die Stadtväter diesem Antrag „als Versuch!“ zustimmten. So wurde die Einrichtung mit Wirkung des 01.01.1995 an die Elterninitiative in freie Trägerschaft übergeben. Seither arbeitet der Verein sehr engagiert mit all seinen Mitteln, Möglichkeiten und Kräften das Konzept umzusetzen und immer wieder den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, die Aufgaben als Träger der Kindereinrichtung und für die Instandhaltung des Gebäudes und Grundstückes verantwortungsvoll zu erfüllen. Durch eine intensive Vereins- und Öffentlichkeitsarbeit, die beständige gemeinnützige Arbeit und Verantwortlichkeit für die Freizeitbetreuung der Senioren, Kinder, Jugendliche und Familien wuchs bis zum heutigen Tag
der Bekanntheitsgrad der Elterninitiative.
Dadurch wurde bei Sponsoren, Stiftungen, der Stadt, dem Landkreises und des Landes, Bürger und Gewerbetreibende die Bereitschaft zur Unterstützung des Vereins gewonnen. Die Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat hat für den Verein besondere Priorität. So konnte
die Elterninitiative bis 2001 durch mehrere kleine und größere Bauvorhaben, bei denen stets der Einsatz der Eltern und Spendengelder erforderlich waren, bestehende Auflagen erfüllen den Zustand des Gebäudes, Grundstückes und die Betreuungsbedingungen zu verbessern (z.B. Sanierung des Sanitärbereiches und Erdgeschosses, Pflastern des Eingangsweges, Verbesserungen des Spiel-geländes, Einbau neuer Fenster und Eingangstüren) räumliche Bedingungen optimieren und das Betreuungsangebot mit einem Krippenbereich erweitern.
Während der Hochwassersituation im August 2002 wuchs der Oelsabach zu einem breiten Fluss, der an Verengungen wie im Grundstücksbereich der Kindertagesstätte doch einige Schäden anrichtete. Der gesamte Außenbereich war überschwemmt. Die Nässe zog auch in das Erdgeschoss des Anbaus. Alles musste saniert werden. Die Bosch-Stiftung unterstützte die Finanzierung einer Fußbodenheizung für die Kindergartenräume. Die gesamte Dränage um den Anbau und der größte Teil des Spielplatzes wurden rekonstruiert. Die Schäden wurden als Hochwasserschäden anerkannt. Es meldeten sich auch Sponsoren, die die Sanierung unterstützten. Sie kamen sogar selbst von weit her und vergewisserten sich vor Ort über die Schäden. Unterstützung erhielten wir auch vom Dorfverein „Wallenstein“ aus Hessen, zu dem unser Trägerverein den Kontakt aufrechterhielt und 2005 ein Vertrag zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit beider Vereine abgeschlossen wurde.
Im Dezember 2003 ehrte der Landrat unsere Elterninitiative für die jahrelangen außerordentlichen Aktivitäten zur Verbesserung der Betreuungsbedingungen in der Kindertagesstätte und gemeinnützigen Arbeit für den Ort mit dem „Weißeritztaler“.
Im Jahr 2004, nach Beendigung der Baumaßnahmen am und im Gebäude übernahmen die Eltern die Renovierung aller übrigen Räume des Hauses in mehreren Arbeitseinsätzen.
Der Erlös eines Sponsorenlaufes unterstützte 2005 die Neuanschaffung von Möbel und Kochstellen für unsere hauseigene Küche zur Erfüllung behördliche Auflagen.
Im Jahr 2006 wurde das Außengelände unsere Kindertagesstätte gleich zweimal von Witterungs-unbilden heimgesucht. Im März zur Schneeschmelze kam in kurzer Zeit vom Feld herein das Wasser hereingeströmt, überschwemmte einen großen Teil der Außenspielfläche und ein Großeinsatz der Feuerwehr und Ehrenamtlicher war notwendig, um schlimmere Schäden für das Gebäude abzuwenden.
Eine wichtige Baumaßnahme war 2006/ 2007 der Bau des fehlenden Büroraumes. Da es im Haus keine andere räumliche Möglichkeit zur Unterbringung gab, musste die Bodentreppe erneuert, zwei Dachliegefenster als Notausstieg und ein Teil des Bodens ausgebaut werden.
Auf Grund von Auflagen war 2007 die Sanierung des Sanitärbereiches in der Krippe notwendig.
Im gleichen Jahr erfolgte der Abriss eines maroden Anbaues. Der Neuanbau als Rohbau wurde vergrößert und übernimmt die Funktion eines Waschhauses. Über Fördergelder des Hochwasserschutzes ließ die Stadt 2007 auf dem Feld hinter dem Haus einen Wall anfüllen, damit unsere Kindertagesstätte bei Witterungsunbilden besser geschützt ist. 2008 wurde ein Wirtschaftsraum für Waschmaschine, Schmutzwäsche Reinigungsmittel und einer separaten Toilette für unsere Köchin fertig, und somit die gestellten Auflagen des Lebens-mittel- und Veterinäramtes erfüllt.
Im Juni 2009 war unser Außengelände wieder einmal vom Hochwasser einer „Wasserhose“ betroffen. Der verschlammte Spielsand und Sand unter den Klettergeräten wurde bei einem Einsatz der Eltern erneuert. Die Brücke und ein Spielzeugschuppen wurden unterspült. Der Bau einer Außentreppe für den 2. Fluchttreppe wurde 2009 realisiert, damit auch die ausgebauten Räume auf dem Dachboden für die Kinder nutzbar wurden. Während der Sommerferien 2010 wurde die Horträume vorgerichtet und ein Gruppenraum. Ende 2010 wurde endlich die Brücke erneuert und ausgebaut. Sie war in den letzten Jahren bei Regengüssen und Hochwasserkapriolen immer eine Schwachstelle in unserem Grundstück. Diese 26.000€ teure Maßnahme wurde von der Stadtverwaltung Dippoldiswalde geplant, organisiert und über eine Investitonsförderung finanziert. Über einen Investitionsantrag des Vereins beim Landratsamt wurde 2011 eine Rekonstruierung der Krippe vorgenommen. Im Juli wurden die Heizkörper erneuert, ein wärmedämmender Fußboden eingebaut, Malerarbeiten vorgenommen und ein Möbelstück als Spielburg eingebaut.
2012 haben wir bei Ikea-Kindergarten-Wettbewerb gewonnen und konnten auch im Kindergarten eine Kletterburg bauen lassen.
Per 01.01.2013 übergab die langjährige Leiterin Martina Rudolph die Leitung an Jana Gallo, nun verheiratet Jana Herzog. Die Teilnahme am Sächsischen Kindergarten-Wettbewerb ab Mai 2017 fördert ein intensiveres Miteinander von Kindern, Eltern und Personal. Eine Arbeitsgruppe aus Eltern und Personal steuert die Umgestaltung unseres Außengeländes in einen naturnahen Spiel- und Erfahrungsbereich. Die Kinder gestalteten ein Modell des zukünftigen Gartens.
Im Sommer 2017 endete mit dem Schuljahr die Betreuung der Hortkinder, aufgrund wenig planbarer Anmeldungen in den nächsten Jahren. Zum einen gibt es weniger Kinder von 6-10 Jahren im Ort, zum anderen wollen die Kinder den Hort in der Grundschule gemeinsam mit ihren Schulkameraden/-innen besuchen.